HANDVERÄNDERUNGEN - DOZ. DR. NEUMANN IN SALZBURG INFORMIERT SIE GERN
Die Bedeutung der Funktion unserer Hände als Werkzeug, Sinnes- sowie Ausdrucksorgan wird jedem bewusst, der z.B. durch eine geringe Verletzung vorübergehend auf den Gebrauch verzichten muss oder die Hand nur reduziert verwenden kann. Neben Verletzungen gibt es aber eine Vielzahl von Veränderungen, die eine dauerhafte Störung der Funktion mit sich bringen.
Der überwiegende Teil dieser orthopädischen Veränderungen hat Abnützung als Ursache, ein geringerer Teil rheumatische Entzündungen oder Stoffwechselstörungen wie die Gicht.
Morbus Dupuytren
Manche Veränderungen betreffen überwiegend Männer, wie die nach dem französischen Chirurgen Dupuytren benannte Veränderung der Bindegewebsfasern an der Beugeseite der Hand und Finger, die zu ganz erheblichen Verkrümmungen der Finger führen kann. Da diese Erkrankung meist schmerzlos abläuft, kommen auch heute noch viele Männer erst spät zur Behandlung, welche dann eine ungünstigere Prognose hat.
Carpaltunnelsyndrom – CTS
Darunter versteht man die Kombination von Beschwerden und Symptomen, die durch die Quetschung eines Hauptnerven im Bereich des Handgelenkes, des Nervus medianus, hervorgerufen werden. Schmerzen und Gefühlsstörung stehen am Anfang, Taubheitsgefühl und Muskelschwäche der Hand sind nicht selten irreparable Dauerzustände. Die Sehnen an der Beugeseite der Hände gleiten in röhrenförmigen Sehnenscheiden, normalerweise ist dies ein schmerzfreier und reibungsloser Bewegungsablauf. Entzündungen der Sehnenscheiden oder der Sehnen selbst können zu schmerzhafter Funktionsstörung führen. In den meisten Fällen ist eine mechanische Überlastung auslösende Ursache.
Handgelenksganglion – Gallertcyste
Hierbei handelt es sich um eine Ausstülpung im Bereich der Kapsel des Handgelenkes oder im Bereich der Sehnenscheiden der Hand. Die operative Entfernung kann auch in Lokalbetäubung durchgeführt werden.
Schnellender Finger
Der sogenannte „schnellende Finger“ ist eine sehr häufig vorkommende Folge einer lokalen Sehnen- und Sehnenscheidenerkrankung, die meist durch einen kleinen chirurgischen Eingriff in örtlicher Betäubung zu beheben ist.
Tendovaginitis stenosans de Quervain
Hierunter versteht man eine schmerzhafte Verengung des ersten Strecksehnenfaches im Bereich der Hand. Die operative Therapie besteht in der Spaltung dieses Strecksehnenfaches.
Arthrotische Veränderungen der Hand
Knotig aufgetriebene Fingergelenke mit teils starken Fehlstellungen sind meist durch Abnützungen und erbliche Veranlagung, selten durch Rheuma oder Gicht verursacht.
Hier kann man lange mit schmerzlindernden Maßnahmen wie Handbädern oder schmerz- und entzündungshemmenden Medikamenten das Auslangen finden. Oft steift ein betroffenes Gelenk von selbst ein und wird dadurch schmerzfrei. Sollte dieser Fall aber nicht eintreten, können an den Fingerendgelenken Versteifungen mit Stellungskorrektur operativ durchgeführt werden. An den Fingermittelgelenken ist auch die Implantation von Kunstgelenken möglich.
Arthrose des Daumensattelgelenkes – Rhizarthrose
Am Daumensattelgelenk kann eine Entfernung eines kleinen Handwurzelknochens zur Wiederherstellung von Funktion und Schmerzfreiheit dienen.
Bei Patienten mit entzündlich rheumatischen Erkrankungen sind häufig Finger und Handgelenke betroffen. Hier zerstört die entzündete Gelenksinnenhaut Knorpel, Knochen und Gelenke, wodurch starke Schmerzen, Verformungen und erheblicher Funktionsverlust entstehen. Sehnenrisse, hervorgerufen durch aggressive, chronische Sehnenscheidenentzündungen, entstehen häufig. Anfangs kann hier mit Injektionen das Auslangen gefunden werden. Sollte das nicht den gewünschten Effekt zeigen, stehen an operativen Maßnahmen die Entfernung der Gelenksinnenhaut (Synovektomie), der Gelenksersatz oder auch die Versteifung von einzelnen Fingergelenken oder des Handgelenks zur Verfügung.
Ein großer Teil der vorgestellten Erkrankungen und Veränderungen ist schicksalhaft und kann mit Ausnahme der Vermeidung von Verletzungen und Überlastungen nicht vorbeugend beeinflusst werden. Da die Veränderungen entweder gut sichtbar oder schmerzhaft sind, werden sie vom Patienten früh bemerkt. Trotzdem kommen Patienten oft spät zur Abklärung, da sie Bagatellverletzungen oder Überbelastung als Verursacher annehmen.
Unbehandelte Erkrankungen führen in der Regel zu bedeutenden Behinderungen, aber manche Erkrankungen sind auch heute noch therapeutisch kaum beeinflussbar.