Was ist Arthrose?
Als Arthrose bezeichnet man die Schädigung und in weiterer Folge den Verschleiß des Gelenkknorpels. Sie ist die wichtigste Ursache für Bewegungseinschränkungen und eine schwerwiegende Belastung für alle Gesundheitssysteme. Bei den Über-60-Jährigen klagt jeder Zweite über schmerzende Gelenke, wobei Hüfte und Knie zahlenmäßig am stärksten betroffen sind.
Outerbridge-Klassifikation
Grad 1: Erweichung und Verfärbung des Knorpels
Grad 2: oberflächlicher Knorpelschaden
Grad 3: tiefer Knorpelschaden
Grad 4: fehlender Knorpel, frei liegender Knochen
Grafik: Arthrose Kniegelenk – intraoperative Ansicht Schädigung Grad IV
Computergesteuerte Navigation und minimalinvasive Verfahren haben längst Einzug in die moderne Endoprothetik genommen und bieten große Vorteile für die Patienten: schnellere Mobilisierung, beschleunigte OP-Zeiten und verkürzte Krankenhausaufenthalte. Die wesentlichsten Qualitätsfaktoren in der Hüftendoprothetik sind geringe Komplikationsraten und möglichst lange Haltbarkeit der Implantate. Eine Hüftprothese, die gut implantiert und optimal in den Knochen eingewachsen ist, kann nur durch vermehrten Abrieb seiner Verschleißteile gelockert werden. Die Tribologie (Reibungslehre) ist deshalb heute mehr denn je ein hochaktuelles Thema in der Orthopädie.
Mit modernen Gleitpaarungen wird eine Reduktion des Abriebs erreicht, so dass im Vergleich zu früher mit längeren Standzeiten der Prothesen zu rechnen ist. Als sogenannter „golden standard“ gilt nach wie vor die Keramikkopf-/ Polyethyleninlay-(PE)-Gleitpaarung, wobei das heute verwendete hochvernetzte PE um den Faktor 10 weniger Abrieb produziert als das konventionelle PE in den früher verwendeten Systemen. Am wenigsten Abrieb haben die Hart-Gleitpaarungen (vor allem Keramik auf Keramik).
Obwohl Langzeitergebnisse noch ausstehen, geht der Trend beim „jugendlichen“ Hüftpatienten zu diesen „hard bearings“, um die Gefahr einer frühen Lockerung zu minimieren. Ein weiterer Trend in der Hüftendoprothetik findet sich in der Verwendung von Großköpfen, vor allem bei Hart-Gleitpaarungen. Diese haben einen geringeren Abrieb als Kleinköpfe. Weitere Vorteile sind ein gewisser Schmiereffekt sowie eine geringere Luxationsrate. Mit der Verwendung der modernen Gleitpaarungen und Großköpfen kann ein besseres funktionelles OP-Ergebnis und eine größere Luxationssicherheit bei gleichzeitiger Gewährleistung eines besseren Langzeitergebnisses erzielt werden.